Allein reicht das nicht

Spiegel:

Ströbele: Rudi Dutschke wollte den „Marsch durch die Institutionen” versuchen. Ich auch. Weil wir uns nämlich irgendwann gesagt haben: Allein das ewige Demonstrieren, das Blockieren der Raketenstützpunkte und das Rütteln am Zaun, das allein reicht nicht.

SPIEGEL: Denken Sie noch oft an die Zeiten, als Sie die RAF verteidigt haben?

Ströbele: Klar, ich werde ja ständig danach gefragt.

SPIEGEL: Bereuen Sie es, die RAF-Terroristen mit „Genossen“ angesprochen zu haben? Deswegen sind Sie damals aus der SPD ausgeschlossen worden.

Ströbele: Nein, da bereue ich nichts, und gegen den Ausschluss habe ich geklagt. Das war eine sehr schwere Zeit – ich halte mein Verhalten von damals für richtig. Ich hatte Mandanten, für die ich mich verantwortlich fühlte, und die wollte ich verteidigen. Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Ulrike Meinhof – viele aus der ersten RAF-Generation kannte ich noch persönlich. Wir hatten ja zuvor gemeinsam demonstriert. Am Ende nach Jahren der Isolation im Knast war ich auch sehr besorgt um ihre Gesundheit, ihre leibliche Unversehrtheit. Ich wollte nicht, dass die vor die Hunde gehen.

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